Ich habe schon länger mit dem Gedanken gehadert, das Würfelsystem und alles was damit zusammenhängt, zu überarbeiten. Es gab ein paar Dinge, die einfach nicht „rund“ waren.
- Der komplette Magiezirkus war gegenstandsabhängig. Die Gegenstände wiederum nur mir speziellen Fertigkeiten nutzbar, was unweigerlich irgendwann zu folgender Frage der Spieler:innen führt: Was muss ich würfeln, wenn ich den Gegenstand nicht benutzen kann, aber trotzdem damit rumfuchtele und was passiert dann?
- W8 rollen blöd. Laut Toni ist der W12 der perfekte Würfel.
- Der Fertigkeitenbaum funktioniert so nicht gut „am Tisch“. Für Videospiele ist das super geeignet, aber spätestens an der P&P-Adaption der Witcher-Reihe sieht mensch, dass es für analoges Spielen einfach nicht gut umsetzbar ist. Die Idee, einen weit verzweigten Skilltree aufzumachen, ist zwar nett und trägt sehr zur Individualisierung der Charaktere bei, aber passt halt nicht auf ein Blatt Papier.
- Generelle Entschlackung. An 5e kann man gut erkennen, dass ein System mit relativ übersichtlichem Regelwerk trotzdem – oder gerade deshalb – vielseitig einsetzbar ist und zudem eine Menge Spaß macht. Mit Victorianesque hatte ich nie den Anspruch, die Wirklichkeit realistisch oder realistätsnah zu simulieren – wie das zum Beispiel bei DSA gemacht wird. Es sollte schnell zu erlernen und einfach handzuhaben sein. Mit der Veröffentlichung von Pathfinder 2 wurde mir das dann anhand eines anderen Systems vor Augen geführt. Das Regelwerk von PF2 beginnt bei der Charaktererschaffung relativ klar strukturiert und sehr einfach, wird dann aber spätestens bei den Kampfregeln wieder unnötig komplex. Diese unnötige Komplexität wollte ich aus Victorianesque rauswerfen.
- Brauch mensch wirklich acht Attribute oder reichen vier oder sechs?
- Muss eine Verteidigerin wirklich auch immer würfeln – Parade/Ausweichen – oder reicht nicht ein fixer Verteidigungswert, der von Angreifenden geknackt werden muss? Letzteres würde die Anzahl der Würfelwürfe in einem Kampf halbieren.
Aktuell arbeite ich noch an den W12er Regeln. Die Völker und die Hintergrundgeschichten bleiben natürlich gleich. Der Charakterbogen, Vor- und Nachteile, die Fertigkeiten – und damit auch die Zauberei – werden sich radikal ändern. Die alten Blogeinträge zum Regelwerk haben das Kategoriesuffix v0.1 bekommen, damit auf einen Blick erkennbar ist, dass es sich um eine alte Version handelt.
Sobald ich ferig bin mit dem ganzen Excelwarrioring und die Zahlen und Wahrscheinlichkeiten gut zueinanderpassen, gibt es hier Updates und dann wird es auch neues Material zum Download geben.